Festspiele 2025

FESTSPIELZEITRAUM:

31. Juli bis 24. August 2025
gespielt wird jeweils von Donnerstag bis Samstag um 19:30 Uhr, Sonntag um 18:30 Uhr

 

 

Das Stück

„Der Talisman"
Posse mit Gesang in drei Akten von Johann Nestroy

Gespielt wird NESTROY PUR, bitterböse und komisch zugleich! Die satirische Posse, 1840 mit Nestroy in der Hauptrolle uraufgeführt, ist bis heute eines der meistgespielten Stücke des Wiener Dramatikers.

In Johann Nestroys Der Talisman kämpft der rothaarige Außenseiter Titus Feuerfuchs um Anerkennung in einer oberflächlichen Gesellschaft, die Äußerlichkeiten über Charakter stellt. Mit Hilfe eines Talismans – Perücken, die ihm verschiedene Identitäten verleihen – steigt er rasch auf und erlangt zunächst Reichtum und Einfluss. Doch die Täuschung fliegt auf, und Titus erkennt die Vergänglichkeit solcher Erfolge. Am Ende lehrt das Stück, dass wahre Werte und Authentizität wichtiger sind als Schein und Anpassung. Mit scharfem Witz und Gesellschaftskritik entlarvt Nestroy die Macht des äußeren Scheins und regt zum Nachdenken über die Bedeutung von Individualität und Integrität an.

Die Handlung ist geprägt von Wortwitz, Verwechslungen und Nestroys typischem Hang zur Überzeichnung, wodurch das Stück zeitlos bleibt und immer wieder aktuelle Themen anspricht.

 

Vorwort

Willkommen bei den Festspielen Stockerau! 
Intendant Christian Spatzek & Team

Talisman war die erste Produktion bei den Salzburger Festspielen, bei der ich mitmachte. Wir waren noch Studenten am Mozarteum Salzburg und Otto Schenk hatte uns ausgewählt. So konnten wir am Anfang des Stückes als Bauernburschen die Salome Pockerl (Christine Ostermayer) „ärgern“. 
Aber wichtiger war es, die Proben zu beobachten, wir hatten ja die Erlaubnis dafür und so sahen wir auch die Improvisation der Sesselszene von Titus Feuerfuchs (Helmut Lohner) und vieles mehr. 
Wieder einmal siegt die Liebe, bevor es um Ausgrenzung, Mittellosigkeit, Maskerade, Dummheit, Geldgier und Geltungssucht geht. 
Wir spielen NESTROY PUR, bitterböse und komisch zugleich! Die satirische Posse, 1840 mit Nestroy in der Hauptrolle uraufgeführt, ist bis heute eines der meistgespielten Stücke des Wiener Dramatikers. Meine Bewunderung für Nestroy ist groß. Nestroys Gabe und Gespür Menschen zu beobachten, verbieten es mir, „gscheiter“ zu sein als Nestroy!
Freuen Sie sich auch diesmal wieder auf Manfred Wabas entzückendes Bühnenbild. Abgerundet wird der Theatergenuss durch die wunderschönen Kostüme von Barbara Langbein und die faszinierende Maske von Barbara Demuth. Die Couplets werden auf dem Akkordeon von Peter Uwira gespielt und begleitet.

Mit dem Ensemble hätte auch Nestroy seine Freude: 
Als Titus Feuerfuchs kämpft Christoph Fälbl um den Aufstieg in der Gesellschaft, Salome Pockerl wird von Caroline Vasicek reizvoll umgesetzt, Claudia Rohnefeld gibt die Flora Baumscheer, Nadja Maleh die Constantia, Lisa Marie Bachlechner die Emma. Nach 61 Jahren tritt Ulli Fessl wieder bei den Festspielen Stockerau auf und verkörpert die Frau von Cypressenburg, Christian Spatzek spielt den Marquis, der eigentlich Frisör ist, Stephan Paryla den Bierversilberer Spund und Peter Josch den Plutzerkern. Goran David – er ist Herr von Platt und viele weitere vervollständigen das spielfreudige Ensemble.
Florian Schneps, unser Festspiel-Assistent, plant und koordiniert den Festspielsommer, während Eva Zemanek sich um die vorbildliche Pressearbeit und um das Marketing kümmert.
Außerdem bedanke mich bei den begeisterten Mitarbeiter:innen der Stadtgemeinde Stockerau, allen voran Mag. Georg Ihm, Bereichsleiter für Marketing, Kultur und Sport.

Dank der finanziellen Unterstützung der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich und der Stadtgemeinde Stockerau und der vielen Sponsoren, können wir unser angestrebtes Ziel, Theater in hoher Qualität anzubieten, umsetzen und sehen uns als einen sommerlichen Beitrag zum Angebot des Theaterfestes Niederösterreich.

Tauchen Sie mit uns in die „Nestroysche Welt“ und genießen Sie einen wunderbaren Kultursommer! 

Besetzung

Titus Feuerfuchs - Christoph Fälbl

Salome Pockerl - Caroline Vasicek

Frau von Cypressenburg - Ulli Fessl

Emma - Lisa Marie Bachlechner

Plutzerkern - Peter Josch

Flora Baumscheer - Claudia Rohnefeld

Constantia - Nadja Maleh

Marquis - Christian Spatzek

Spund - Stephan Paryla Raki

Herr von Platt - Goran David

 

Regie & Intendanz - Christian Spatzek

Musik - Peter Uwira

Bühne - Manfred Waba

Kostüme - Barbara Langbein

Maske - Barbara Demuth

Der Autor

Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy
(1801 - 1862)

So wie England seinen Shakespeare, haben wir unseren Nestroy als Nationaldichter auserkoren und zweifellos zählt er zu den bedeutendsten Dramatikern, die unser Land je hervorgebracht hat. Als Sohn einer angesehenen Wiener Bürgerfamilie studierte Nestroy zunächst Philosophie und dann Jurisprudenz an der Universität Wien, brach aber sein Studium zu Gunsten einer Opernsängerkarriere ab. Seine Wege führten ihn nach einem Engagement an der Wiener Hofoper nach Amsterdam, Brünn, Graz, Bratislava und Lemberg. Im Alter von 30 Jahren bekam er von Direktor Carl Carl sein erstes Engagement als Komiker und Bühnenautor am Theater an der Wien, womit seine Karriere als vielbeschäftigter Dramatiker begann. 1833 gelingt ihm sein bislang größter Erfolg mit Lumpazivagabundus, welches bis heute sein meistgespieltes Werk bleibt. Um die damalige Zensur zu umgehen, ist Nestroy berühmt für seine mehrdeutigen, indirekten verbalen Anspielungen, sein gesellschaftskritisches wie auch unerbittliches Aufzeigen von Missständen geworden und verbüßte deshalb 1836 wegen Extemporierens sogar eine Haftstrafe.

Nach Direktor Carls Tod übernimmt Nestroy von 1854 bis 1860 die Direktion des Leopoldstädter Theaters, ehe er sich nach Graz und Bad Ischl zurückzieht.

1862 stirbt Nestroy nach einem turbulenten und erfüllten Theaterleben in Graz. Er hat uns unzählige, großartige Theaterstücke hinterlassen.

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